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2.) [vorwort]          - das Vorwort aus dem Buch

3.) [idee]               - wie kann man sich eine/diese andere Welt vorstellen?

4.) [zeichen]         - ein paar Begriffe

5.) [anmerkung]   - Anmerkungen zu den Begriffen und Zeichen
 
 



 

Und los gehts:


Wir waren jung - wollten etwas anders machen. Da gab es ein Cafe, in einem besetzten Haus, von Punks und Autonomen. Also stiegen wir in einen kleinen Opel Cadet und fuhren dort hin. »Deutsche Polizisten Mörder und Faschisten« stand an der Türe. Warnung vor Hunden und ein Schild für das »Kaffee«. Wir klingelten, es war drei Uhr am Nachmittag, und nicht geschah. Ah so ist das. Aber in dem Reiseführer für Weltverbesserer standen doch Öffnungszeiten. Also: noch mal klingen. »Scheisse - wassen los« kam es von oben aus einem geöffneten Fenster. Wir erklärten uns und »ach so, ja komme runter« war die Antwort.

Kurz danach: »Klack«. Ein Riegel wurde zurück gelegt, knarrend öffnet sich die Tür. Ein echter Punker steht vor uns, langes T-Shirt, keine Unterhose, Zahnbürste im Mund (Tip für Cafe-Besitzer: Vermitteln sie ihrem Kunden das Gefühl von Sauberkeit und Familie). Wir stiegen über unzählige Mülltüten und Kisten, es roch nach Baustelle, Schimmel und alten Dingen. Aber das war ja auch ein besetztes Haus. Und ein freies Cafe - nicht so spießig wie die restliche Welt. Eine Insel in dem Weltpolitischen Chaos, der Ungerechtigkeit, der Erniedrigung der freien Menschen.

Der »Kaffee«-Raum zeichnete sich durch ein besitzbares Sofa und einen scheinbar befreundeten Sessel aus. Wir nachmen platz. »Kaffee« war die Frage. »Tee?« die Antwort - wir mochten zu der Zeit noch nicht dieses herrliche Plantagenangebaute Getränk und Transfair gab es nicht mal in Gedanken. »Schau nach - wartet mal« Panky kramte rumm und fand einen Teebeutel. »Könnt ihr euch einen teilen?« Eingeschüchtert war as gar kein Problem, alles roch so neu und unenddeckt. Also gab es zwei Tassen mit heißem Wasser einen Teebeutel, die Milch war leider schlecht geworden (»könnt sie aber trotzdem nehmen«), und wir ließen ihn immer eine Minute in jeder Tasse ziehen. So hatten wir nach sechs Minuten einen geteilten Schwarztee - wobei nicht ganz klar war, wie oft der Teebeutel diesem Ritual der anarchistischen Verbrüderung schon beigewohnt hatte. Der Panker war verschwunden und wir sahen uns um.

Nur gab es nichts. Irgendwann kam eine auch ziemlich wenig bekleidete Frau in die Küche »Scheiße - wassen das« - »Schuldigung wir sind Gäste« - »ach so - kein Kaffee da? Ach Scheiße« und sie zog wieder ab. Panky kam zurück. Er hatte sich nicht verändert, nur leider eine scheinbar alte Unterhose gefunden und stelte sich zu uns. »Und nochen Tee«. Die Überbelastung des Teebeutels an dem heutigen Tag verleitete uns zu einem »Nö, danke, wir wollen auch gleich gehen« und C. fragte nach einer Möglichkeit des Buchkaufs (so hatte es in dem Anarchiführer gestanden: »Bücher gibt es unter dem Ladentisch«). Wir zahlten den Tee (2.- DM) und wurden zu einem Regal am Ausgang gebracht.

Aufkleber - Flugblätter - Heftchen - und BoloBolo. Das Buch, welches wir überall gesucht hatten. Endlich. Gut, es war eine Copy aber das ist doch üblich bei Unterladentisch Literatur und die 10 Mark (»ihr seit ja zu zweit«) waren in Ordnung. So kamen wir also zum BoloBolo. Und so entstand diese Seite. Vielleicht könnt ihr es bei einem guten fairen Kaffee oder Tee lesen. Und dann doch noch was ändern. Danke also an p.m. für die Ideen und das Buch
 


 
 

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